European Data Relay Satellite

Künstlerische Darstellung des EDRS

Das European Data Relay Satellite System („Europäisches Datenrelaissatellitensystem“, kurz EDRS) ist ein System von geostationären Kommunikationssatelliten, die eine kontinuierliche Datenübertragung zwischen Satelliten und UAVs und Bodenstationen ermöglichen sollen.

Das System ermöglicht Vollzeitkommunikation auch mit Satelliten in erdnaher Umlaufbahn, die oft nur eine sehr reduzierte Sichtbarkeit von Bodenstationen aus haben. Es wird Daten am richtigen Ort und zur richtigen Zeit verfügbar machen und damit zum Beispiel Rettungskräfte mit Nahe-Echtzeit-Satellitendaten und Informationen der Krisenregion versorgen, in der sie tätig sind. Ein Satellit in erdnaher Umlaufbahn hat eine Umlaufzeit von ca. 100 Minuten, davon befindet er sich maximal 10 Minuten, also 10 % der Umlaufzeit im Sichtbereich einer Bodenstation. Dagegen ist von diesem Satelliten aus ein Relay-Satellit in geostationärer Umlaufbahn für 25 % der Umlaufzeit sichtbar. EDRS macht sich dieses Prinzip zunutze. Der Satellit in LEO kann mittels Laser seine Daten breitbandig an den Satelliten in GEO senden und dieser sendet über das Ka-Band die Daten zur Bodenstation. Diese Verbindung besteht permanent, sodass auf diese Weise eine deutlich größere Datenmenge transportiert werden kann. Die Satelliten in GEO können mittels Laser untereinander Daten austauschen. Mit mehreren Satelliten kann man so die Abdeckung weiter verbessern.

Das System wurde im Rahmen des ARTES-7-Programm entwickelt und soll den Artemis-Satelliten ersetzen.[1] Es soll entwickelt werden, um zeitliche Verzögerungen bei der Übertragung großer Mengen von Daten zu verringern.

Das Programm ähnelt dem amerikanischen Tracking-and-Data-Relay-Satellite-System, das zur Kommunikation mit den Space Shuttles diente. EDRS wird aber eine neue Generation LCT-Technologie der Firma Tesat-Spacecom verwenden. Das LCT ist so konzipiert, dass 1,8 Gbit/s über Entfernungen von 45.000 km – was der Entfernung einer LEO-GEO-Verbindung entspricht – übertragen werden können. Ein solches Terminal wurde bereits erfolgreich bei der In-Orbit-Verifikation zwischen dem deutschen Radarsatelliten TerraSAR-X und dem amerikanischen Satelliten NFIRE getestet.[2] Ein LCT ist an Bord des kommerziellen Telekommunikationssatelliten Alphasat, um weitere System- und Betriebsdemonstrationen durchführen zu können.[3]

  1. ESA: ARTES 7 EDRS Overview (Memento vom 25. Mai 2011 im Internet Archive)
  2. TerraSAR-X NFIRE Test
  3. ESA: Alphasat: Mit Laserlicht Daten übertragen

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